
Sie sind Marketingleiterin. Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter mit wenig Marketingwissen fragt Sie:
Ich bin Führungskraft, bin ich da auch automatisch Markenbotschafter*in?
Gute Frage. Wie fühlen Sie sich denn damit? Reden Sie gerne gut über unsere Marke? Wissen Sie, was unsere Markengeschichten sind? Falls ja, sind sie Markenbotschafter*in. Falls nein, wohl eher nicht.
Was steckt hinter dem Thema…
Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft. Das heißt, Mitarbeiter*innen sind heute das Wichtigste in vielen Unternehmen. Wichtiger oft als Produktions-Know-How, als Patente oder Kapital. In vielen Unternehmen liegt auch die größte Kommunikationskraft bei Mitarbeiter*innen! Egal wie hoch das Werbebudget auch sein mag, die Mitarbeiter*innen prägen das Bild am Markt meist stärker als jede Kampagne.
Denn Mitarbeiter*innen kommunizieren täglich und ausführlich auf vielen Ebenen – mit Kund*innen, Partner*innen, Ämtern, Botendiensten, Freund*innen. Jeder kennt 100 oder 300 andere Menschen. Jeder redet privat unzählige Male im Jahr über seinen oder ihren Job. Und beruflich sowieso täglich. Vor einigen Jahrzehnten schon hat der Chef einer nordischen Fluglinie dies erkannt und daher beschlossen, das Geld für Werbung zu halbieren. Und die eingesparten Millionen in Mitarbeiter*innen zu investieren. Um diese zu Markenbotschafter*innen zu machen.
Und was tute ich als Markenbotschafter*in?
Eigentlich „tut“ man dabei wenig. Man arbeitet nur im Bewusstsein, dass man eine Rolle spielt und das Bild des eigenen Unternehmens prägt. Sich daher ein bisserl bemüht, das eigene Unternehmen und die eigene Marke zu kennen – und dann eben über das, was gut lauft, auch gut redet.
Was sollte ich von der eigenen Marke kennen oder wissen?
Naja, zumindest das Markenversprechen, eventuell auch die Werte, die dahinter stehen, eine Vision (falls es diese gibt). Vielleicht auch ein oder zwei Dinge, die man besser macht oder ernster nimmt, als andere Anbieter. Dann tut man sich auch leichter bei der Frage „weshalb arbeitest Du eigentlich bei XXY?“
Ist man dann als Markenbotschafter unterwegs, gewinnt man vielleicht neue Fans für die Marke, als Kund*innen oder zukünftige Kolleginnen. Dieser Effekt wird seit einigen Jahre sehr ernst genommen und aktiv unter dem Schlagwort „Employer Branding“ bearbeitet. Aber dazu ein anderes Mal mehr…
Falls sie der Redaktion von #50Markenfragen selbst eine Frage vorschlagen wollen, bitte diese einfach hier in den Kommentar schreiben, danke!